Die Schilddrüse

Dieser Artikel befasst sich mit der Schilddrüse aus chinesisch medizinischer Sicht und der Behandlung dieser mit chinesischen Kräutern. Es handelt sich um einen Fachartikel. Die im zweiten Teil vorgestellten Rezepturen dürfen nicht ohne Absprache mit einer Fachtherapeut*in oder Fachärtzt*in angewandt werden.

Vermittlerin zwischen Himmel und Erde, Kopf und Bauch

Ming, die irdische Bestimmung, bezeichnet in der Chinesischen Medizin die Überzeugung, dass bei der Befruchtung das Shen, im weitesten Sinne der Geist, das Wesen erfasst und ihm einen himmlischen Auftrag für diese Welt mitgibt. Dieses „In die Welt bringen“ unseres, wie auch immer gearteten, Auftrages ist die eigentliche Aufgabe der Schilddrüse.

Die Schilddrüse ist ein besonderes Organ

Sie befindet sich zwischen Kopf und Rumpf im Hals und dient der Kommunikation zwischen geistigem Wollen und Verstand einerseits und den körperlichen und seelischen Bedürfnissen andererseits. Sie wärmt, und aktiviert die Organe, das Qi und den Stoffwechsel. Sie treibt an, beeinflusst die Fruchtbarkeit, öffnet die Poren und vieles mehr. Als Hormondrüse reagiert sie sensibel auf alle seelischen, mentalen und geistigen Einflüsse. Die Schilddrüse bekommt viele verschiedene Rückmeldungen vom Körper, welche sie zurück in den Kopf kommuniziert. Wichtig ist, dass sie das Geschehen vom Kopf, von oben nach unten in den Körper, dominiert. Das heißt, wenn der Körper Erschöpfung signalisiert, der Kopf aber entscheidet, nein, ich mach das noch zu Ende, ist die Schilddrüse gefragt, den Körper weiter zu aktivieren. Sie hilft, sich über körperliche Befindlichkeiten hinwegzusetzen. `Yang agiert und bewegt sich, Yin reagiert und folgt´, ist ein wichtiger Lehrsatz in der Chinesischen Medizin.

Wir leben in einer sehr yangisierten Welt. Vieles dreht sich nur ums Funktionieren, Machen und aktiv sein. Die Schilddrüse als Vermittlerin solcher Befehle kann mit Veränderungen oder Krankheit reagieren: Erschöpfung, Erhitzung und Vergrößerung.

Es gibt viele krank machende Einflüsse, aber in der Regel dominieren die seelischen Faktoren und entscheiden, ob ein Einfluss von außen greifen kann oder nicht.

Meridiane, die 6 Schichten, Yin und Yang

Meridiane oder auch Leitbahnen sind Energiebahnen, die in der Regel einem Organ zugeordnet werden und von diesem maßgeblich energetisch versorgt werden. Es wird zwischen Yin- und Yang-Meridianen unterschieden. Die Yang-Meridiane treffen sich im Kopf. Sie bringen Yang (die Himmelsenergie) von oben nach unten. Die Yin-Meridiane treffen sich im Rumpf bzw. Brustraum. Die Yin-Meridiane bringen Yin (die Erdenergie) von unten nach oben. Die 6 Schichten werden aus den Kombinationen der sich naheliegenden Anfangs- und Endpunkte der Meridiane gebildet und in ein kleines und großes Yin und Yang (Shao Yin, Shao Yang, Tai Yin, Tai Yang), in ein wiederkehrendes Yin (Jue Yin) und in ein leuchtendes Yang (Yang Ming) unterteilt.

Wenn Yin und Yang sich treffen, entsteht Leben. Gemeinsam beeinflussen sie die Grundlagen, wie das Leben gelebt werden kann. Je nach Konstitution sind verschiedene Meridiane und Organsysteme bei Erkrankungen besonders auffällig oder betroffen. Da alle Meridiane (incl. Du Mai und Ren Mai) den Hals mit inneren und äußeren Verläufen durchziehen, können sie bei Erkrankungen der Schilddrüse alle wichtig sein. Hier stelle ich nun sechs der Meridiantypen und zwei Schichttypen vor.

Die sechs Meridiantypen

Drei Yang-Meridiane

Gallenblasen-Meridian:
Kloß im Hals/Über- und Unterfunktion

Dieser Meridian bringt Yang vom Kopf runter zu den Füßen. Er streift, mit einem Seitenzweig, die äußeren Ränder der Schilddrüse. Fast die Hälfte der Leitbahn (mit 20 Punkten) versorgt energetisch den Kopf und hat somit eine besondere Bedeutung in der Umsetzung von Befehlen an den Körper.

Die Gallenblase reagiert auf Stress, Unwohlsein und Streit mit Anspannung und Ärger. Sie ist symbolisch der Fußsoldat, der die Befehle entgegen nimmt und den ersten Schritt tut. Können diese Schritte nicht getan werden, setzen sich Anspannung und Ärger fest. Der `Kloß im Hals´, den `Ärger schlucken´ und „einen dicken Hals haben“ sind Ausdrücke dieses Zustandes. Frustration schnürt die Gallenblase und den Hals ein und depressive Verstimmungen entstehen. Die Leute wirken gestaut, explosiv. Manchmal fühlen sich diese Patient*innen vordergründig sehr erschöpft. Bei der Stagnation zeigen sich meistens aufgerollte Zungenränder, die mehr oder weniger gerötet sind, mit roten Punkten oder seitlichen Längsfalten. Die Stimme ist genervt, durchaus kräftig und potenziell vorwurfsvoll, klagend. Diese Leute hadern mit ihrem Schicksal.

Gallenblasenpunkte helfen das klare Yang nach unten und ein gestautes Qi zum Fließen zu bringen, sowie Ärger zu kanalisieren.

Rezept 1: Qi-Stagnation im Hals mit Schleim und leichter Hitze

Magen-Meridian:
Vergrößerung, postpartale Unterfunktion und Überfunktion

Dieser Meridian entspringt unter den Augen und zieht über die Schilddrüse nach unten.

Der gesunde Magen hat ein gewisses Potential an Wärme, das Magenfeuer, welches für die Transformation der Nahrung wichtig ist. Er ist konservativ (nach meinem Magen kann ich die Uhr stellen) und liebt die materielle Welt. Er reagiert leicht mit Hitze, die durch erhitzende Ernährung oder emotionale Hitze verstärkt wird. Dann will er alles und davon möglichst viel. (Er entspricht dem Drachen mit großen Glubschaugen.) Eine Magen Hitze kann ein Zuviel an Feuchtigkeit eindicken und Schleim bilden. Essen wie ein Scheunendrescher wird symptomatisch: Alles wird verbrannt, die Leute haben Hunger, nehmen aber ab, die Schilddrüse vergrößert sich, um den scheinbaren Mangel auszugleichen.

Der Magen-Meridian ist auch zuständig für das Versorgen des Kindes nach der Geburt – er bringt Energie für die Milchbildung. Wenn das Stillen der Mutter zu viel Energie abverlangt, kann eine Vergrößerung der Schilddrüse entstehen.

Rezept 2: Magenfeuer

Rezept 3: Qi-Schwäche nach Geburt (mit Stillen)

Dreifacher Erwärmer-Meridian:
Struma

Dieser Meridian beginnt an der Hand und hat einen Ast zur Zungenwurzel. Er vereinigt sich am Hals mit dem Dickdarm-Meridian. Der Dreifache Erwärmer ist zuständig für die Wasserwege. Er unterstützt die Milz beim Nähren der Zellen und stellt mit ihr zusammen das Bindegewebe. Ihm ist das Hexagramm Erde, Kun zugeordnet. Das erdige Prinzip des 3E zeigt sich in der reinigenden Wirkung der Lymphe und der Flüssigkeitsverteilung im interzellulären Raum. Wenn der 3E nicht gut funktioniert, entstehen Stagnation, Ansammlung und Struma.

Das symbolische Tier des 3E ist das Schwein: Es ist glücklich, verlangt nicht viel und ist genügsam. Vielleicht ist die mangelnde Genügsamkeit (beim Essen, Trinken, …) ein Schlüssel zum Verständnis der Erkrankung. Das Schwein hat panische Angst vorm Tod. Starke Angst kann einschnüren und zusammenziehen.

Rezept 4: versulztes Gewebe, dicker Hals

Drei Yin-Meridiane

Milz-Meridan: Unterfunktion

Der innere Verlauf, dieses von unten aufsteigenden Meridians, zieht an der Speiseröhre hoch zur Zungenwurzel. Der Milz ist das Hexagramm Kien, der Himmel, zugeordnet. Sie schickt die Flüssigkeiten nach oben und lässt die Nährstoffe zirkulieren. Sie hält die Organe an ihrem Platz und ist für die Gewinnung von Qi zuständig. Sie ernährt den Körper auf zellulärer Ebene. Das endgültige Verdauen und Einverleiben der Nahrung ist ihre Aufgabe.

Eine starke Milz macht gutmütig, gesellig und lässt klar denken. Wie Buddha. Wenn sie mit Sorgen, zu viel Eindrücken oder zu viel Essen überfordert ist, kann sie ihre Arbeit nicht mehr richtig tun. Nein sagen fällt dann schwer. Nebel ist im Kopf, der Mensch dreht sich im Kreis. Pathologische Feuchtigkeit kann sich in Gedunsenheit, Ödemen und Fettleibigkeit zeigen. Ein Milz Qi Mangel führt zu Trägheit und Müdigkeit.

Milzpunkte werden vor allem zur Aktivierung der Schilddrüse gebraucht.

Rezept 5: Milz-Qi Mangel

Herz-Meridian: Überfunktion

Dieser Meridian beginnt im Herzbereich, ein innerer Ast verläuft an der Speiseröhre hoch zu den Augen.

Das Herz hat die Aufgabe, klares Yang zu generieren, das Blut zu beleben (rot zu färben) und den Ahnen zu dienen. Es sollte leer und rein sein, um in Angemessenheit Liebe geben zu können. Kommunikation und Zwischenmenschlichkeit sind Fähigkeiten des Herzens. Der Herrscher neigt seinen Kopf und hört dem Volk zu. Diese Aufgabe erfüllt das Herz im Menschen, es hört den Bedürfnissen und Gefühlen zu, die von unten aufsteigen, ohne sich davon bedrängen zu lassen, und sinnt nach Lösungen.

Wenn das Herz bedrängt ist, entstehen Schlafstörungen, Unruhe, Herzklopfen und Freudlosigkeit. Die Schilddrüse wird zu aktiv. Bei Herzfeuer kommen Agitiertheit bis Manie hinzu. Bei Herz Blutmangel sind Gereiztheit, Konzentrationsschwäche und Blässe im Vordergrund.

Rezept 6: Herzfeuer

Rezept 7: Herz-Blut Mangel mit Leere Hitze

Nieren-Meridian: Unter- und Überfunktion

Der Nieren-Meridian beginnt unter der Fußsohle, ein innerlich verlaufender Ast geht an der Wirbelsäule hoch bis zur Zungenwurzel.

Die Nieren bewahren die pränatalen Essenzen (Jing) und stehen für die ererbten Qualitäten, für die festen Körperstrukturen, wie z.B. Zähne, Knochen, Nerven, Mark und Gonaden. Es wird in Feuerniere und Wasserniere unterschieden. Die Feuerniere entspricht dem Nieren-Yang, die Wasserniere dem Nieren-Yin. Das Nieren-Yang ist zuständig für Aktivität, Lust auf Sex, aufs Leben, aufs Essen, auf Neues. Es wärmt den Körper, die Füße und den Magen, entspricht dem Lendenfeuer und dem Adrenalin.

Das Nieren-Yin ist zuständig für das Bewahren der Essenzen und das Regenerieren des Körpers. Es braucht Rückzug: Sinnieren. Lauschen und Leise-Sein sind seine Wesenszüge. Es ist demütig wie das Wasser, welches immer nach unten fließt. Nieren-Yin und -Yang zusammen sind zuständig für Sexualität, Empfängnis und Willenskraft. Wenn das Nieren-Yang zu schwach ist, fehlt es an Motivation und Lust. Die Leute sind zurückgezogen, kühl bis kalt, emotional wie körperlich. Es entstehen Yin-Ödeme, geschwollene Füße, Hypotonie, Bradykardie, Verlangsamung, mimische Starre.

Wenn das Nieren-Yin schwach ist, sind die Menschen oft agitiert, aktiv und getrieben (Adrenalin!), häufig gekoppelt mit tiefen, unbewussten Ängsten.

Rezept 8: Nieren-Yang Mangel (Unterfunktion)

Rezept 9: Nieren-Yin Mangel (Überfunktion)

Die zwei Schichttypen

Shao Yang:
Hitze/Hashimoto/Überfunktion

Shao Yang, das kleine Yang wird von Gallenblasen- und Dreifacher Erwärmer-Meridian gebildet. Es bringt die Yang-Energie in die Yin-Schichten. Es vermittelt von außen nach innen, von oben nach unten und umgekehrt, wie eine Schwingtür. Es hat wichtige Funktionen an Schanierstellen und Engpässen, z.B. am Hals bei Angina oder Schilddrüsenentzündungen. Shao Yang-Leute zeigen eine spielerische, dem Wettkampf zugeneigte Natur. Sie sind leicht hin- und hergerissen und wirken schnell oberflächlich, manchmal ängstlich. Freundlichkeit, gepaart mit plötzlicher Wut und viel Action oder Termindruck, ist normal.

Shao Yang reagiert schnell mit lokalen Entzündungen. Es sind Yang-Erkrankungen: Akut und meistens dominant. Die Gallenblase fügt einseitige Symptome hinzu, der 3E den Aspekt des Flüssigkeitentransports. Es entstehen Feuchte Hitze Erkrankungen mit Entzündungen und Krisen, wie die Schilddrüsenentzündungen und Hashimotoerkrankungen in der Überfunktion.

Rezept 10: Schilddrüsenentzündung, begleitend

Rezept 11: Hashimoto

Shao Yin:
Erschöpfung/Hashimoto/Unterfunktion

Herz- und Nieren-Meridian bilden das kleine Shao Yin. Shao Yin Leute (Charlie Chaplin) bewegen sich zwischen scheinbarer Arroganz / Demut und (zu viel) Herzlichkeit. Sie brauchen Ruhe und Zurückgezogenheit, um in die Welt gehen zu können.

Wenn das Shao Yin betroffen ist, können Herz und Nieren nicht miteinander kommunizieren. Das Herz ist nicht mehr Kaiser, sondern die Nieren übernehmen zeitweise oder ganz die Führung. Es zeigen sich Herzklopfen und Unruhe, gepaart mit Angst und Schlafstörungen, schlecht erholbaren Schwächezustände (Ferien reichen nicht), Panik. Erhöhter Blutdruck und schneller Puls können auftreten. Die Symptome Müdigkeit, Zurückgezogenheit und Lustlosigkeit wechseln einander ab. Je nachdem, welches Organ/welcher Meridian gerade dominiert, sind mehr die agitierten Leere Hitze Symptome oder die Nieren-Schwäche Zustände im Vordergrund. Im Vergleich zum Shao Yang zeigen aber alle Symptome eine Schwäche oder Leere. Hier werden bei Hashimoto die Symptome als nicht so drastisch empfunden, die Erschöpfung und die Unruhe sind im Vordergrund.

Rezept 12: Herz und Nieren kommunizieren nicht, mehr Leere Hitze

Rezept 13: Herz und Nieren kommunizieren nicht, mehr Nieren-Schwäche

Schilddrüse

Foto: Suse Heller – Die Schilddrüse wird auch als „Schmetterlingsorgan“ bezeichnet.

Die chinesischen Rezepte und europäischen Kräuter bei Schilddrüsenerkrankungen

Die folgenden Rezepte und Kräuterempfehlungen zu meinem Artikel: Die Schilddrüse,Vermittlerin zwischen Himmel und Erde, Kopf und Bauch. Sie sind als Vorschläge für Therapeut*innen gemeint und bedürfen einer Verifizierung durch eine gute Diagnostik.

  1. Die chinesischen Rezepte zu den Syndromen

    Rezept 1: Qi-Stagnation im Hals mit Schleim und Hitze
    • Scrofulariae h. 40g
    • Hederae fol. 30g
    • Lycopi h. 30g
    • Berberidis rad. 20g
    • Menthae pip. fol. 20g

    140g gesamt

    Rezept 2: Magenfeuer
    • Lycopi h. 40g
    • Scrofulariae h. 30g
    • Hederae fol. 30g
    • Taraxaci rad.+h. 30g
    • Meliloti h. 20g
    • Artemisiae abs.h. oder Centaurii h. 20g

    170g gesamt

    Nahrungsmittel Tipp: Kohl essen. Kohl hat eine leicht thyreostatische Wirkung, so sind die ersten Thyreostatika aus Kohl entwickelt worden.

    Rezept 3: Qi-Schwäche nach Geburt (mit Stillen)
    • Scrofulariae h. 40g
    • Verbenae off. h. 40g
    • Melissae fol. 30g
    • Valerianae rad. 30g
    • Trigonellae foenumg. sem. 30g
    • Calami rhiz. 20g

    190g gesamt

    Rezept 4: versulztes Gewebe, dicker Hals
    • Scrofulariae h. 50g
    • Marubii h. 30g
    • Thymii h. 30g
    • Bardanae rad. 10-30g, wichtig aber einschleichen!
    • Urticae h. 30g

    150 – 170g gesamt

    Tipp: Algen essen

    Rezept 5: Milz-Qi Mangel
    • Scrofulariae h. 40g
    • Calami rhiz. 30g
    • Thymii h. 30g
    • Levistici rad. 30g
    • Angelicae rad. 30g
    • Liquiritiae rad. 20g
    • Marubii h. 20g

    200g gesamt

    Tipp: jodhaltige Lebensmittel wie Seefisch, Meersalz, gekochten Algen

    Rezept 6: Herzfeuer
    • Lycopi h. 40g
    • Hederae fol. 30g
    • Scrofulariae h. 30g
    • Bursae past. h. 30g
    • Asparaginis rad. 40g

    170g gesamt

    Tipp: Kohl essen

    Rezept 7: Herz-Blut Mangel mit Leere Hitze
    • Valerianae rad. 40g
    • Trigonellae foenumgr. sem. 40g
    • Scrofulariae h. 30g
    • Verbenae off. h. 30g
    • Visci albi h. 30g
    • Melissae fol. 20g
    • Petroselini rad. 30g

    220g gesamt

    Rezept 8: Nieren-Yang Mangel
    • Apii rad. 30g
    • Levistici rad. 40g
    • Marubii h. 20g
    • Saturejae h. 30g
    • Thymii h. 30g
    • Scrofulariae h. 30g

    180g gesamt

    Rezept 9: Nieren-Yin Mangel
    • Islandicus lichen 40g
    • Asparainis rad. 40g
    • Hernariae glabr. h. 30g
    • Lycopi h. 30g
    • Valerianae rad. 20g
    • Humuli lup. strob. 20g

    180g gesamt

    Rezept 10: Schilddrüsenentzündung, begleitend
    • Scrofulariae h. 30g
    • Calendulae flor. 20g
    • Meliloti h. 20g
    • Bursae past.h. 20g
    • Hederae fol. 20g
    • Saturejae h., o. Melissae 20g

    130g gesamt

    Rezept 11: Hashimoto
    • Scrofulariae h. 30g
    • Melissae 30g
    • Verbenae h. 30g
    • Calendulae flor. 30g
    • Urticae h. 20g
    • Asparaginis rad. 30g

    170g gesamt

    Rezept 12: Herz und Nieren kommunizieren nicht, mehr Leere Hitze
    • Verbenae off. 40g
    • Valerianae rad. 30g
    • Asparaginis rad. 30g
    • Melissae fol. 30g
    • Passiflorae h. 30g
    • Trigonellae foenumgr. sem. 20g
    • Lycopi h. 20g

    200g gesamt

    Rezept 13: Herz und Nieren kommunizieren nicht, mehr Nieren-Schwäche
    • Verbenae off. h. 40g
    • Saturejae h. 30g
    • Hernariae glab. h. 30g
    • Asparaginis rad. 30g
    • Sarotamni h. 30g
    • Levistici rad. 20g
    • Apii rad. 20g

    200g gesamt

  2. Europäische Heilkräuter nach TCM Kriterien

Schleim zerteilende oder erweichende Kräuter, die kühlen
  • Efeu, Hederae fol.: enthält einiges an Jod, regt Schilddrüse an, löst stark Schleim und Krämpfe, krebsfeindlich, antibiotisch, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, kühlt Herzfeuer, kühl bis kalt, kann auch bei Überfunktion gegeben werden
  • Schierling, nur äußerlich!, dämpft Drüsengewebe aller Art, Struma: bei hyperthyreoter Schilddrüse mit 5% Salben einschmieren, bei hypothyreother Struma können Salben mit homöopatischen Schierling (D3, D4, Itires-spag.-Salbe von Pakana) das Gewebe verkleinern, einschmelzen, ohne die Aktivität zu verringern
  • knotige Braunwurz, Scrofularae h.: verringert Verdickungen, zerteilt Schleim Hitze und ist antibiotisch bei Feuchte Hitze Erkrankungen wie Angina tonsillaris, entzündete Lymphknoten, Schilddrüsenentzündungen, Rachitis, aber auch Rheuma und andere, besondere Wirkung auf den Hals, kann als Botenkraut fungieren
  • Algen, Blasentang enthält viel Jod regt Schilddrüsenproduktion an, steigert Gesamtstoffwechsel, kalt, der salzige Geschmack erweicht
  • Süßholz, Liquiritiae rad.: zerteilt Schleim, aktiviert die Milz, befeuchtet und trocknet (durch Zucker und Saponine)
Schleim transformierende Kräuter, die wärmen
  • Andorn, Marubii h.: leitet Hitze ab durch Bitterstoffe, transformiert Schleim im Oberen Erwärmer
  • Thymian, Thymi h.: jodhaltig, aktiviert sanft die Schilddrüse, entspannt die Bronchien, lässt Einatmen, trocknet
  • Besenginster, Sarotamni h.: regt Schilddrüse an, wirkt aber Kropf entgegen, östrogenartig, Herzrhythmusstörungen mit langsamen Puls, hilft, Gewicht zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit zu steigern
Hitze kühlende Kräuter
  • Wolfstrapp, Lycopi h.: kühl, beruhigt die Schilddrüse, senkt Pulsfrequenz und gesteigerten Grundumsatz, normalisiert die Jodspeicherung in der Schilddrüse nach 4-5 Wochen, beruhigt und hilft bei Schlaflosigkeit, bremst prämenstruelles Brustspannen
  • große Klette, Bardanae rad.: enthält Jod, ist stark entschlackend, einschleichen, das sie starke Erstverschlimmerungen machen kann, bewegt und entgiftet Lymphe, gute Wirkung auf den 3E
  • Hirtentäschel, Bursae past.h.: jodhaltig. Kann Hitzeblutungen stoppen, reduziert Hyperthyreose
  • Kohl: leicht thyreostatische Wirkung, entgiftet
  • Meersalz: enthält Jod
Wärmende, aktivierende Kräuter, die Schleim transformieren und die Energie nach unten und innen bringen
  • Petersilienwurzel, Petroselini rad.; Liebstöckelwurzel, Levistici rad; Selleriewurzel, Apii rad.
  • Bohnenkraut, Saturejae h.: alle vier stimulieren das Nieren-Yang, transformieren Schleim und aktivieren die Milz
  • Kalmus, Calami rhiz.: tonisiert die Milz, löst Schleim
Yin tonisierende Pflanzen
  • Hopfen, Humuli lup.strob.: enthält östrogenartige Substanzen, bindet indirekt T3 + T4
  • Baldrian, Valerianae rad.: beruhigt und stärkt die Nerven, stärkt die Konzentration, macht einen klaren Kopf, beruhigt einen nervösen Magen, stärkt Leberblut (Augen, Gereiztheit etc), Tonikum; Kontraindikation: Fülleschlafstörungen!
  • Isländische Flechte, Islandicus lichen: nährt und befeuchtet, löst Schleim, jodhaltig, aktiviert sanft die Schilddrüse
  • Spargelwurzel, Asparaginis rad.: tonisiert Nieren-Yin und Herz-Yin, beruhigt und gleicht aus, entschlackt
  • Rotklee, Salbei, Walnussblätter, Granatapfelkerne, Traubensilberkerze, Soja u.a. enthalten auch östrogenartige Substanzen, die eine zu aktive Schilddrüse bremsen können
Ausgleichende Kräuter:
  • Eisenkraut, Verbenae off.h.: beruhigt übermäßige Schilddrüsenstimulation, stärkt die Nerven, antithyreotrop, immunmodulierend, antibakteriell, antiviral, milchbildend
  • Melisse, Melissae fol.: neutral, harmonisiert, reguliert die Schilddrüse sanft, beruhigt, stark entzündungshemmend
  • Ringelblume, Calendulae flor.: aktiviert die Lymphe, antientzündlich
  • bei viel Angst: Passionsblume, Passiflorae h.; Blutwurz, Tormentillae rad. (Achtung: viele Gerbstoffe, eine kleine Menge reicht, um die psychische Wirkung zu erzielen); Bruchkraut, Hernariae glabr. h. (entspannt glatte Muskulatur)
  • bei viel und chronischem Ärger: Berberitzenwurzelrinde, Berberidis cort.; Erdrauch, Fumariae h.; Wermut, Artemisiae absinth.h.
  • bei viel Anspannung, Frust und Überforderung: Pfefferminze, Menthae pip. h.: schert sich nicht um die anderen, kühlt Leber, Galle und Magen; Löwenzahn, Taraxaci rad.+h.: kühlt Magenfeuer, entschlackt, macht fröhlich; Mistel, Visci albi h.: lebt in ihrem eigenen Universum, schützt und beruhigt das Herz

Literatur

Birte Hinz HP

Praxis Mitte
Chinesische Medizin und Pflanzenheilkunde
Langenstraße 1B
28832 Achim

 

Published On: 23. September 2021 | Categories: Frauengesundheit, Schilddrüse | By | 0 Comments on Die Schilddrüse |

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