Das Jahr der Wasser-Tigerin

Das chinesische Jahr richtet sich nach den Mondphasen, daher beginnt es immer irgendwann zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. 2022 ist das chinesische Neujahrsfest am […]

Das chinesische Jahr richtet sich nach den Mondphasen, daher beginnt es immer irgendwann zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. 2022 ist das chinesische Neujahrsfest am 1. Februar und läutet das Jahr der Tigerin ein, dieses endet am 21. Februar 2023.

Mit diesem Tigerinnen-Jahr beginnt zudem ein neues der fünf chinesischen Elemente: das Wasserelement. Zwei Jahre des strikten und regulativen Metallelementes sind vorbei. Regeln und Vorschriften wurden nun wirklich bis ins Kleinste durchdekliniert, ob sie immer helfen, sei dahin gestellt. Umso spannender wird das kommende Jahr. Zwei Jahre frei und wild fließendes Wasserelement starten. Gut tun diejenigen, die nun stets auf ihre Ressourcen achten, um nicht im lebhaften und impulsiven Tigerinnen-Jahr fortgespült zu werden.

Kleiner Einschub: Wasserelement und Meridiane

In der TCM steht der Blasen-Meridian, der längste Meridian unseres Körpers, mit dem Wasserelement in Verbindung. Dieser Meridian entspringt rechts und links der Nasenwurzel, zieht sich über den Kopf, dann in zwei Strängen seitlich neben der Wirbelsäule entlang abwärts (hier hat er viele organreinigende Punkte) und endet via Kniekehlen an den kleinen Zehen. Alle Anwendungen, die das Bindegewebe des Rückens und die Akupunkturpunkte auf dem Blasenmeridian behandeln, sind wahrlich ein Segen: Klopf-Qi-Gong; Yoga: Hund und Kamelritt, Massagen mit Bällen, Gua Sha, Tui Na-Massage oder Schröpfen. Zu jedem Element gehört noch ein zweiter Meridian, beim Wasser ist es der Nieren-Meridian. Dieser entspringt auf der Fußsohle, steigt innen an den Waden und Schenkeln auf und endet kurz unter den Schlüsselbeinen.

Das Wasser ist mit den Gefühlen Angst oder Mut verbunden. Den Nierenpunkt 1 auf der Sohle zu aktivieren, gibt den Menschen einen guten Stand im Leben; ausreichend Schlaf und Phasen der Entspannung/Muse lassen das Wasser auftanken. Das Wasser kontrolliert im Übrigen die Feuermeridiane von Herz und Dünndarm. Wenn Menschen viel Angst haben, sollten sie zunächst ihr Wasser stärken, so kann auch das Herz zur Ruhe gelangen. Das Herz allein bei viel Angst zu füttern, erzeugt leider nur Suchtpotential. Daher: Meditiert zu Euren Nieren- und Blasen-Meridianen und auf das Wurzelchakra, statt von Herzchakra-Aufladungen süchtig zu werden, got it? Calm down and enjoy!

Tigerinnen-Jahre sind gekennzeichnet durch Impulsivität, instinktives feuriges Handeln und können für einige rebellische Überraschungen sorgen. Die Tigerin entspricht der Wasserfrau im europäischen Tierkreiszeichen. Freiheit ist das Motto der Tigerin. Freiheit im Denken und Handeln, Ängste überwinden und mutig voran zu jagen. Immer auf der Pirsch nach neuen Abenteuern und ohne Scheu, überholte Säulenheiligtümer einzureißen. Götzenbilder oder neue Gurus zu hinterfragen, sind ihre Qualitäten. Sie ist frei und nicht abhängig. Sie ist lösungsorientiert und nicht standortverhaftet. Klappt es hier nicht, sucht sie sich neue Jagdgründe. Das Ziel ist nicht im Weg, denn Ziele kann sie einfach elegant neu definieren.

Zum Glück ist 2022 auch ein Wasser-Jahr, also insgesamt wird eher sanft zum Sprung angesetzt. Tigerinnen springen übrigens bis zu zwei Meter aus dem Wasser, wenn es Wichtigeres als Schwimmen gibt, auf dem Land schaffen sie bis zu sieben Metern Sprunghöhe!

Als innovativer Geist – Wasserfrau-Qualität – werden neue Medien und Techniken (die im Büffel-Jahr zuvor mühsam erarbeitet – “erbüffelt” – wurden) nun spielerisch für kommunikative Zwecke eingesetzt. Spielerisch ist die Natur des Tigerinnen-Jahres sicherlich, da kann es auch mal hoch hergehen und gewagt (fast) alles auf eine Karte gesetzt werden. Vorsicht ist da geboten, Werte können rasch verfallen oder aus dem Nichts aufsteigen. Es wird heiß gekocht, aber die Suppe am Ende nie so heiß gegessen werden, ein gutes Mantra für dieses aufregende Jahr. Außerdem sind Suppen eine gute Mahlzeit, die dem Wasserelement gut tun, besonders die dunklen, salzigen Miso-Suppen.

In einem Tigerinnen-Jahr haben zudem die kollektiven Geister Aufwind. Kommunikation auf Augenhöhe ist genau das, was es jetzt braucht. Organisationen sind gut beraten, anti-hierarchische Strukturen einzuführen. Nur gemeinsam kommt die “Familie” ans Ziel, unter Wahrung, Respektierung und Förderung der individuellen Begabungen einer jeder Einzelnen. Der Sinn für Humor sollte bei all dem Rauch und Wirbel, die das Tigerinnen-Jahr mit sich bringen wird, niemals vergessen werden. Und sicherlich wird es einiges zu feiern geben: Jagdbeute will genossen werden!

Musikalisch ist Jazz der Sound der Tigerin. Im Wasserelement, das die Wandelbarkeit betont, wird es der Free Jazz sein, für starre Geiste eine echte Herausforderung, aber das juckt die Tigerin nicht.

Meine Empfehlung zum Einstieg:

Nina Simone: Take me to the water

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