Diskussion zur Impfpflicht – Ein Plädoyer des Berufsverbandes LACHESIS

Seit dem 16. März 2020 gilt die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Deutschland. Die Frauen des Heilpraktikerinnen-Berufsverbandes LACHESIS verabschiedeten ein Plädoyer gegen die Impfpflicht in jeder Form. […]

Seit dem 16. März 2020 gilt die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Deutschland.

Die Frauen des Heilpraktikerinnen-Berufsverbandes LACHESIS verabschiedeten ein Plädoyer gegen die Impfpflicht in jeder Form. Vorangegangen waren intensive Diskussionen, Gesprächsrunden und Arbeitsgruppen sowie eine verbandsinterne Befragung der Mitfrauen. Grundlage dieses Papiers ist die politische, feministische Einstellung der Frauen des Verbandes, die in vielen Jahren gemeinsam erarbeitet und in Manifesten und Erklärungen auf ihren Seiten veröffentlicht wurden. Inhaltlich verbinden sie sich hier mit vielen Menschen, besonders denen, die Care-Arbeit leisten und knüpfen an den Ursprungsgedanken der Ottawa Charta der WHO von 1986 an: „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.

Der Verein Lachesis steht dem Berufsverband sehr nah. Die Vorstandsfrauen haben z. T. an der Endfassung des Plädoyers mitgewirkt, teils als Öffentlichkeitsarbeitende für den Berufsverband, teils als Vorstandsfrauen des Vereins, und daher wollen wir es hier mit euch teilen:

LACHESIS-Plädoyer für eine freie Impfentscheidung

März 2022

Als Berufsverband für Heilpraktikerinnen vertritt LACHESIS die Kolleginnen über 30 Jahre in ihrer freien Berufsausübung. Diese freie Berufsausübung ist für einen Teil der Kolleginnen nun erstmals durch die zum 15.3.2022 greifende Nachweispflicht einer Immunisierung gegen COVID-19 (Impfpflicht) in gesundheitsbezogenen Einrichtungen und somit auch Heilpraktikerinnen*-Praxen in Gefahr. Eine institutionelle und allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 wird intensiv in allen Bevölkerungsgruppen diskutiert.

Wir befürworten, dass – im Rahmen körperlicher Selbstbestimmung – Impfen oder Nicht-Impfen eine persönliche Entscheidung bleiben muss. Denn: Die individuelle Betrachtung entspricht der notwendigen, kritischen Abwägung einer jeden medizinischen Maßnahme in jedem Einzelfall. Eine grundsätzlich Impfungen ablehnende Haltung finden wir genauso kontraproduktiv wie eine unreflektierte Impfempfehlung für alle. Daher sprechen wir uns für eine freie Impfentscheidung für Menschen im Gesundheitssystem und für die gesamte Bevölkerung aus.

Unsere Position beziehen wir aufgrund unserer Werte als feministischer Heilpraktikerinnen-Verband. Wir positionieren uns in der Öffentlichkeit als Feministinnen* und grenzen uns klar gegen rassistische, antisemitische, sexistische, homophobe und rechtsgerichtete Positionen ab.

Heute – nach zwei pandemischen Jahren – sind die gesellschaftlichen Spaltungen tiefgreifend und es sind weiterhin viele Fragen offen. Es erscheint uns umso notwendiger, uns auf unsere Grundwerte zu besinnen, die uns alle durch den Praxisalltag tragen und uns im Berufsverband verbinden. Dazu gehört auch, dass wir uns als Teil des Gesundheitssystems unserer besonderen Verantwortung in dieser Pandemie unseren Patientinnen* gegenüber bewusst sind. So haben wir uns als Berufsverband im März 2021 dafür eingesetzt, dass Heilpraktikerinnen als Teil der Gesundheitsversorgung in der Impfpriorisierung berücksichtigt werden.

Einfache Erklärungen und Lösungen zu finden, ist in einer komplexen Welt begrenzt. Aus der Vielfalt heraus respektieren wir unsere verschiedenen Denkansätze. Wir öffnen den Raum des gemeinsamen Denkens und stärken unsere Eigen-Macht und Selbst-Verantwortung.

Wir lehnen – gerade in einer Pandemie – die profitorientierte Einflussnahme medizinisch-technischer Unternehmen und pharmazeutischer Großkonzerne in der Gesundheitsvorsorge und -versorgung entschieden ab und plädieren für die Freigabe von Patenten auf Impfstoffe und Medikamente zur weltweiten Bewältigung der Pandemie.

Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.
Ottawa-Charta der WHO von 1986

Deshalb unser Plädoyer für eine freie Impfentscheidung!

LACHESIS setzt keine Grenzen, sondern öffnet Räume.

 

 

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