Lachesis-Talk: WHO, Ottawa-Charta und Pandemievertrag

Willst du mitgestalten, Feminismus, Naturheilkunde und Frauenheilkunde miteinander verbinden und nach außen tragen? Dann nimm teil an unserem Lachesis-Talk „WHO, Ottawa-Charta und Pandemievertrag“ am Dienstag, 23. April 2024, 18.30 Uhr. Darum geht es in diesem Talk: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereitet derzeit eine Neufassung ihrer Statuten (International Health Regulation, kurz IHR) und den Pandemievertrag vor, der im Mai 2024 ratifiziert werden soll. Diese negieren die Ziele der Ottawa-Charta, das Statement der WHO zur Gesundheitsförderung aus dem Jahr 1986 und missachten damit die sozialen Grundlagen für Gesundheit: Dies betrifft besonders Frauen und kann nicht heilsam sein!

Ohne eine Auswertung der Erfahrung aus den Pandemiemaßnahmen, im demokratisch-pluralistischen Sinne, sowie Auswertungen der medizinischen und gesellschaftlichen Dimension der Pandemiefolgen, an denen noch heute viele Menschen leiden, schafft sich die WHO mit den neuen Verträgen eine direkte Weisungsbefugnis für die Politik aller Mitgliedsstaaten – selbst bei denen, die den Verträgen nicht zustimmen – falls letztere in der Abstimmung im Mai unterliegen sollten. Die heutige WHO, überwiegend durch zweckgebundene Zuwendungen von NGOs finanziert, vertreten durch nicht-gewählte Akteure, die die Interessen der Geldgeber umsetzen, könnte mit den neuen Verträgen die weltweite Politik wandeln, was enorme Rückschritte in Bezug auf Demokratie, Erkenntnisfähigkeit und Pluralität bedeuten würde und uns unter dem Label ‚Sicherheit‘ eine bestimmte Sicht von Gesundheitsprävention aufzwingen würde.

Derzeit freuen sich viele über die breite soziale Bewegung für Demokratie und gegen Rechte. Es ist aber dabei sehr wichtig, konkrete politische Entscheidungen zu hinterfragen, die eine demokratische Beteiligung der Gesellschaft, sogar der Weltbevölkerung, einschränken bzw. sogar verunmöglichen. Im Falle des WHO-Vertrags: Antidemokratische Bewegungen werden am besten bekämpft durch die demokratische Wiedererlangung der Unabhängigkeit der WHO von durch Interessen geleitete Unternehmensfinanzierung. Die Ottawa-Charta ist eine wertvolle Grundlage für eine linke, soziale und menschengerechte Gesundheitsbewegung, um sich an sinnvoller Kritik zu beteiligen und eine andere Gesundheitspolitik einzufordern, als die neuen Vertragsentwürfe vorsehen!

Als feministischer Verein zur Förderung der Frauen*gesundheit sehen wir die Folgen einer solchen paternalistischen Gesundheitspolitik als besonders gravierend an für Frauen. Sie waren von der Coronapandemie besonders betroffen, da sie noch mehr unbezahlte Care-Arbeit leisteten, öfters Langzeit erkrankten und in der Überlebenskrise vieler Regionen während der Lockdowns dem Anstieg von klassenbezogener und genderspezifischer Gewalt ausgesetzt waren. Da sie meist für die Kinderbetreuung zuständig sind und auch die Kinder in der Coronapandemie in ihren Bedürfnissen und Notwendigkeiten größtenteils ignoriert wurden, mussten die Frauen auch dieses Manko zum großen Teil ausgleichen, und das unbezahlt.

Die Ottawa-Charta, die nach der UN-Dekade der Frau auch aus den vielfältigen Frauengesundheitsbewegungen und ihren Erkenntnissen heraus ganzheitlich ein demokratisches sozial-ökologisches Verständnis von Gesundheit und Genesung als demokratisches Recht auf Public Health-Versorgung formulierte, wird mit der im Pandemievertrag geforderten Herangehensweisen bis zur Unkenntlichkeit umgedeutet. Dieser Ansatz trägt nicht zur Reduktion von Pandemiegefahren bei und auch nicht zum Schutz und zur Regeneration der Biodiversität. Der geplante WHO-Vertrag scheint im Gegenteil vor allem den Interessen der Unternehmen und deren Gewinnmaximierung zu dienen.

Ein Anfang wäre es, wieder eine von NGO- und Profitinteressen unabhängige WHO zu erwirken, die die Würde des Menschen im Text der Statuten belässt und im Handeln achtet und damit die Prozesse im weltweiten Gesundheitswesen auch gesund werden können!
Detaillierte Fakten erwarten Euch im Talk, wir freuen uns auf engagierte Diskussion!

WHO, Ottawa-Charta und Pandemievertrag
Dienstag, 23. April 2024, 18.30h
Den Link bekommst Du bei Anmeldung unter:
info@lachesis-frauengesundheit.de

Zur Vorbereitung auf den Talk legen wir euch ans Herz, die Ottawa-Charta zu lesen und den in der Zeitschrift Natur & Heilen erschienenen Artikel von Nortrud Semmler.

Die Ottawa-Charta findet ihr hier:

Ottawa-Charta

Das Intro des Artikels in Natur & Heilen könnt hier lesen:

Die Pläne der WHO

Um den vollständigen Artikel zu lesen, könnt ihr entweder beim Verlag ein AboPlus bestellen oder ein Kontingent für 5 Artikel für 5,90 Euro kaufen oder die Ausgabe 03/2024, die den WHO-Artikel enthält, noch bis 24.4.2024 beim Verlag als kostenloses Probeheft bestellen unter:

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Ruth Luschnat

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